UX vs. UI: Was ist der Unterschied und warum ist beides wichtig?

Maksim Bogachenkov
25 Juli 2024
5 Minuten lesen

UX vs. UI

Im digitalen Zeitalter spielen Websites, Apps und digitale Produkte eine zentrale Rolle im Alltag der Menschen. Hinter jeder erfolgreichen Anwendung stehen zwei wesentliche Disziplinen des Designs: User Experience (UX) und User Interface (UI). Obwohl sie oft im selben Atemzug genannt werden, gibt es klare Unterschiede zwischen UX und UI, und beide sind entscheidend, um ein überzeugendes und effektives digitales Produkt zu schaffen.

In diesem Blogbeitrag werden wir die Unterschiede zwischen UX und UI klar definieren, ihre jeweilige Bedeutung erklären und aufzeigen, warum es wichtig ist, beide Ansätze zu verstehen und erfolgreich zu kombinieren.

Was ist User Experience (UX)?

User Experience (UX) beschreibt die gesamte Erfahrung, die ein Benutzer beim Interagieren mit einem digitalen Produkt oder einer Dienstleistung hat. Es geht darum, wie einfach, angenehm und intuitiv es für den Benutzer ist, seine Ziele zu erreichen. UX bezieht sich nicht nur auf die Funktionalität einer Webseite oder App, sondern auch darauf, wie sich der Nutzer dabei fühlt – ob frustriert, verwirrt, oder begeistert und zufrieden.

UX-Design umfasst viele verschiedene Aspekte, darunter:

  • Nutzerrecherche und -analyse: UX-Designer beginnen den Prozess oft mit umfangreichen Untersuchungen, um die Zielgruppe, ihre Bedürfnisse, Verhaltensmuster und Probleme zu verstehen.
  • Informationsarchitektur: Dies betrifft die Struktur und Organisation von Inhalten, damit der Nutzer effizient navigieren kann.
  • Wireframes und Prototypen: Vor der visuellen Gestaltung erstellt der UX-Designer grobe Layouts (Wireframes) und interaktive Modelle (Prototypen), um zu testen, wie Nutzer durch die Seite oder App geführt werden.
  • Usability-Tests: UX-Designer führen kontinuierlich Tests durch, um sicherzustellen, dass das digitale Produkt den Erwartungen der Nutzer entspricht und benutzerfreundlich bleibt.

Ein Beispiel für gutes UX-Design ist eine E-Commerce-Website, auf der der Benutzer problemlos Produkte finden, in den Warenkorb legen und den Kauf abschließen kann. Jede Störung im Prozess – sei es eine komplizierte Navigation oder ein nicht funktionierender Checkout – führt zu einer schlechten UX und könnte dazu führen, dass der Nutzer die Seite verlässt.

Was ist User Interface (UI)?

User Interface (UI) ist der visuelle Teil einer Webseite oder Anwendung und beschäftigt sich mit dem Aussehen und der Gestaltung der Benutzeroberfläche. UI-Design ist der Prozess der Erstellung von visuellen Elementen, die ein Benutzer während der Interaktion sieht und benutzt. Dazu gehören Buttons, Typografie, Farben, Symbole, Layouts und Animationen.

Während UX eher die Funktionalität und den Fluss einer Webseite oder App beeinflusst, konzentriert sich UI auf das visuelle und ästhetische Erlebnis. UI-Designer arbeiten daran, das Design ansprechend, benutzerfreundlich und kohärent zu gestalten. Sie sorgen dafür, dass die Benutzeroberfläche nicht nur gut aussieht, sondern auch intuitiv bedienbar ist.

Ein gutes UI-Design ist beispielsweise eine App, die klare und visuell ansprechende Buttons und Symbole verwendet, Farben einsetzt, um bestimmte Handlungen zu verdeutlichen, und sicherstellt, dass der Text gut lesbar und die Navigation nahtlos ist.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen UX und UI

Obwohl UX und UI oft verwechselt oder als dasselbe angesehen werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede:

  1. Zweck und Fokus
    • UX konzentriert sich auf die gesamte Benutzererfahrung, d.h. darauf, wie funktional, effizient und intuitiv eine Webseite oder App genutzt wird.
    • UI hingegen beschäftigt sich mit der visuellen Gestaltung der Benutzeroberfläche, also wie die Webseite oder App aussieht und sich anfühlt.
  2. Prozess
    • UX-Designer beginnen mit Forschung und Analyse, um die Bedürfnisse der Nutzer zu verstehen und Lösungen für eine bessere Nutzungserfahrung zu finden.
    • UI-Designer setzen auf diesen Erkenntnissen auf und gestalten die Benutzeroberfläche so, dass sie visuell ansprechend und einfach zu bedienen ist.
  3. Design-Tools
    • UX-Designer verwenden Tools wie Wireframing- und Prototyping-Software, um Abläufe und Nutzerpfade zu skizzieren.
    • UI-Designer arbeiten mit Designsoftware, um Farben, Typografie und visuelle Elemente zu erstellen.
  4. Ergebnis
    • Das Ziel von UX ist es, ein funktionales, intuitives Produkt zu schaffen, das den Nutzern hilft, ihre Ziele zu erreichen.
    • UI zielt darauf ab, dieses Erlebnis durch ein ansprechendes, kohärentes und visuell attraktives Design zu ergänzen.

Warum UX und UI untrennbar miteinander verbunden sind

Obwohl UX und UI unterschiedliche Bereiche des Designs sind, sind sie in der Praxis eng miteinander verbunden. Ein digitales Produkt kann nicht erfolgreich sein, wenn es nur eine dieser Disziplinen berücksichtigt.

  • Eine hervorragende UX ohne gutes UI:
    Ein Produkt, das zwar intuitiv und benutzerfreundlich ist, aber eine schlechte visuelle Gestaltung hat, kann den Nutzer dennoch frustrieren oder abschrecken. Wenn das Design unästhetisch oder veraltet wirkt, werden Nutzer weniger Vertrauen in das Produkt haben und möglicherweise nicht zurückkehren.
  • Ein großartiges UI ohne gutes UX:
    Auf der anderen Seite kann eine Webseite oder App mit einem schönen, modernen Design immer noch scheitern, wenn sie schwer zu bedienen ist. Eine übermäßig komplizierte Navigation oder fehlende Benutzerfreundlichkeit führen oft dazu, dass Nutzer die Seite verlassen, selbst wenn sie visuell ansprechend ist.

Es ist entscheidend, dass UX und UI als zwei Hälften eines Ganzen betrachtet werden. Nur wenn beide Elemente gut zusammenarbeiten, entsteht ein Produkt, das nicht nur gut aussieht, sondern auch effektiv funktioniert und den Nutzern ein angenehmes Erlebnis bietet.

Beispiele aus der Praxis: UX und UI in erfolgreichen Produkten

Einige der bekanntesten und erfolgreichsten digitalen Produkte kombinieren UX und UI auf bemerkenswerte Weise:

  • Apple: Apples Produkte sind bekannt für ihr schlichtes, elegantes Design (UI) und ihre benutzerfreundliche Funktionalität (UX). Von der leicht verständlichen Benutzeroberfläche des iPhones bis hin zur klar strukturierten und intuitiven Apple-Website – das Zusammenspiel von UX und UI ist hier perfekt.
  • Airbnb: Airbnb setzt auf eine minimalistische, benutzerfreundliche Oberfläche (UI), die es den Nutzern ermöglicht, einfach und schnell Unterkünfte zu finden. Gleichzeitig bietet die Plattform eine exzellente UX, indem sie personalisierte Suchergebnisse und eine reibungslose Buchungsfunktion bietet.
  • Spotify: Spotify schafft es, sowohl visuell als auch funktional zu beeindrucken. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und ansprechend (UI), während die Benutzererfahrung durch reibungslose Navigation, schnelle Ladezeiten und personalisierte Wiedergabelisten (UX) überzeugt.

Fazit: Warum beides wichtig ist

UX und UI sind wesentliche Bestandteile eines erfolgreichen digitalen Produkts, aber sie erfüllen unterschiedliche Funktionen. Während UX das Fundament für eine funktionierende und benutzerfreundliche Erfahrung legt, sorgt UI dafür, dass diese Erfahrung ästhetisch ansprechend und leicht zu nutzen ist. In Kombination bieten UX und UI eine nahtlose und angenehme Interaktion, die Nutzer bindet und begeistert.

Unternehmen und Designer, die beides verstehen und richtig anwenden, sind in der Lage, Produkte zu schaffen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch intuitiv bedienbar sind. Eine gelungene Verbindung von UX und UI sorgt dafür, dass Nutzer positive Erfahrungen machen, was letztlich zu höheren Konversionsraten, stärkerer Nutzerbindung und einem besseren Gesamteindruck führt.

Deshalb ist es wichtig, UX und UI gleichermaßen zu berücksichtigen – beide sind untrennbare Partner auf dem Weg zu einem erfolgreichen digitalen Produkt.

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